
Studieren in der Pandemie
Seit knapp zwei Semestern findet das Studium an deutschen Universitäten und Hochschulen nur noch online statt. Doch das Studieren während der Corona-Pandemie bringt einige Herausforderungen mit sich. Das weiß auch Antonia Krapp. Die 22-jährige schreibt gerade ihre Abschlussarbeit bei der System Alliance.
Eigentlich hätte Antonia in den vergangenen Monaten in München gelebt, wo sie an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HM) Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Supply Chain Management studiert. Doch mit dem ersten Lockdown durch Covid-19 wurden die Vorlesungen und Seminare aus den Sälen der Hochschule heraus ins Virtuelle verlegt. Mit einem Schlag saß die junge Hessin nicht mehr in den Räumen des Hochschulcampus, sondern am heimischen Schreibtisch. „Zunächst fiel der persönliche Austausch mit meinen Kommiliton*innen sowie das Leben auf dem Campus komplett weg“, erinnert sich Antonia Krapp. Gleichzeitig bedeutete das auch, dass die Organisation des Studiums immer mehr Zeit in Anspruch nahm. Denn wo sie früher einfach mal spontan oder zu festen Zeiten im Büro des Professors vorbeischauen konnte, muss sie nun einen Termin per Mail vereinbaren, um in einer Videokonferenz über alle organisatorischen und fachlichen Fragen zu sprechen. „Das hat den Austausch und das Studium schon sehr verändert. Manchmal dauert es einige Tage, bis ein Termin frei ist, an dem ich mit meinem Dozenten sprechen kann“, erklärt die angehende Logistikerin.
Diese Zeit muss natürlich immer mit eingeplant werden. Vor allem jetzt, wo sie gerade fleißig an ihrer Abschlussarbeit schreibt. Dass sie diese trotz Corona in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen anfertigen kann, hätte sie nicht gedacht. „Ich hatte schon früh mitbekommen, dass es nicht nur schwierig sein kann, einen Betreuer für die eigene Abschlussarbeit zu finden. Sondern, dass vor allem die Zusammenarbeit mit Unternehmen meist über Kontakte an der Hochschule selbst laufen“, berichtet die 22-Jährige. Doch davon ließ sich die junge Frau nicht aus der Bahn werfen. Zunächst hat sie sich ein Thema ohne Praxisbezug für ihre Bachelorarbeit ausgesucht und mit ihrem Professor an der Hochschule München besprochen. „Parallel hierzu habe ich online nach Logistikunternehmen gesucht, die in der Nähe meiner Heimat sind“, erklärt die Studentin. Denn nachdem sich das Studium komplett auf den virtuellen Weg verlagert hat, kündigte sie kurzerhand ihre Wohnung in München und ist zurück ins Hessische gezogen. Bei ihrer Onlinerecherche ist sie auf die Website der System Alliance gestoßen. „Ich habe einfach eine Mail an die Stückgutkooperation geschrieben und mich erkundigt, ob auch während der Pandemie die Möglichkeit besteht, eine Abschlussarbeit bei der System Alliance zu schreiben“, erklärt die junge Frau.
Kurze Zeit später hat sie ihre Bewerbungsunterlagen eingesendet und eine positive Antwort von Seiten der Stückgutkooperation erhalten. „Ich war total glücklich über die Rückmeldung und bin froh, dass ich meine Bachelorarbeit mit Praxisbezug und in Zusammenarbeit mit der System Alliance schreiben darf“, freut sich Antonia Krapp. Seit zwei Monaten erarbeitet sie nun ein Konzept zur Abwicklung von Drittlandsware über einen HUB im Rahmen von Stückguttransporten. Dabei schaut sie nicht nur nach den Soll-Prozessen, inklusive der zollrechtlichen Anforderungen. Sondern sie untersucht auch die Auswirkungen des Brexit auf die Zollabwicklung und der damit zusammenhängenden Prozesse. Der Vorteil: für die Ausarbeitung des Konzepts muss die junge Hessin nicht vor Ort in Niederaula sein. Trotzdem hat sie einen fachlichen Ansprechpartner, den sie jederzeit kontaktieren kann und der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Mit ihrer Arbeit leistet sie einen wichtigen Beitrag für das Stückgutnetzwerk. Denn im Anschluss an die Fertigstellung ihrer Bachelorarbeit kann die Stückgutkooperation die Soll- und Ist-Prozesse bei der Einführung von Stückgut aus Europa in die EU vergleichen und die eigene Zollabwicklung sowie die damit zusammenhängenden Prozesse optimieren.