
Eine Nacht im HUB
Tagsüber ist es auf dem HUB-Gelände im nordhessischen Niederaula eher ruhig. Erst wenn der Abend anbricht, geht es lebhafter zu. Dann beginnt der große Umschlag. Damit dieser reibungslos vonstattengehen kann, beginnt zunächst jeder Stückguttransport mit der Abholung der Güter beim Versender. Hier ist der Nahverkehrsfahrer auf die exakte Planung der Disposition angewiesen, damit auch am Ende seiner Tour alle Abholaufträge erledigt sind und einen sicheren Platz im Laderaum finden. Sobald er am Speditionsterminal angekommen ist, beginnen die Entladung und der Umschlag. Der Großteil der Packstücke wird anschließend im Direktverkehr zu den Empfangspartnern transportiert. Nur knapp sechs Prozent der Güter gehen weiter zum Zentral-HUB der Stückgutkooperation.
Hier kommen gegen 21:30 Uhr die vollbeladenen Lkw der 47 Regionalbetriebe an und werden binnen kürzester Zeit entladen. Im Anschluss daran erfolgt die Sortierung der Güter auf die verschiedenen Zielrelationen im Versandbetrieb auf den Bereitstellungsflächen vor den Ausgangstoren. Dort werden die Güter relationsbezogen konsolidiert: vom Hightech-Gerät für Elektrofachmärkte über Maschinen- und Anlagenkomponenten bis hin zu Gartenbedarf, Trainingsgeräten oder Designermode. Die Vielfalt der Güter im Stückgutbetrieb ist groß. Deshalb ist bei jedem Umschlag größte Sorgfalt gefragt, damit auch keines der Transportgüter beschädigt wird.
In rund vier Stunden fertigen die Mitarbeiter Abend für Abend fast 200 Wechselbrücken ab. Dabei bewegen sie zwischen 5.500 und 9.000 Packstücke mit einem Gesamtgewicht von 750 bis 1.300 Tonnen. Damit das möglich ist, sind alle Prozesse bis ins Detail geplant, minutiös getaktet und auf die pünktliche Ankunft der Waren im Empfangsbetrieb ausgerichtet. Gegen 2:30 Uhr kehrt langsam Ruhe im HUB ein. Alle Verladetore sind geschlossen und die Lichter gehen aus. Die 8.500 Quadratmeter große Umschlaghalle ist fast vollkommen leer und die LKW sind auf dem Weg zu den Regionalbetrieben. Gegen 5:30 Uhr treffen sie dort ein. Knapp eine Stunde später beginnen schon die ersten Nahverkehrsfahrzeuge mit der Zustellung.